BK-Exkursion zur Weißenhofsiedlung in Stuttgart
Am Dienstag, dem 7. Februar 2023, fand eine BK-Exkursion zum Abiturschwerpunktthema „Neues Bauen - Charles-Edouard Jeanneret-Gris + BIG Bjarke Ingels Group" Wohnbauten nach Stuttgart statt.
Wir sind mit dem Kl Kurs LK und dem K2 Kurs BF vom Hauptbahnhof Stuttgart aus mit dem Bus zum Killesberg hochgefahren, um die Änderung der Wohnverhältnisse vom Stuttgarter Kessel über Halbhöhenlage ganz nach oben nachvollziehen zu können. Die Endhaltestelle „Killesberghöhe" lud dazu ein, gleich einen Abstecher zu den 10 Jahre jungen Wohnbauten zwischen Kochenhof und Stresemannstraße, dem ehemaligen Messegelände, zu machen. Wer hier wohnt, braucht nicht in die Stadt runter zu fahren. Läden für den täglichen Bedarf + Höhenpark sind direkt hier vor Ort. Ab hier wurden von uns allen Fotos erstellt, die Architektur einzelner Gebäude, wichtige Details sowie Einbindung in die Umgebung dokumentieren .
Unser Weg führte vorbei an der Kunstakademie und dem Augustinum, einem Seniorenwohnsitz mit aktuellem Flair. Auch das davor stehende „ Bronze-Nashorn" diente als Fotomotiv auf dem Schüler hautnah Tuchfühlung genommen haben.
Die angrenzende Weißenhofsiedlung steht unter Denkmalschutz, im Bauhausstil wurde sie 1925/26 nach einer Ausschreibung errichtet und war in Stuttgart aufgrund der Flachdächer als Arabersiedlung verschrien, weshalb ein Abriss drohte. Aus uns alle wirkten die Wohnhäuser moderner als im Moment in Bau befindliche. Vor ca. 100 Jahren setzten Architekten unterschiedlicher Länder ihre Idee eines Neuen Bauens vielfältig und sehr eigen um, alles ausnahmslos Flachdächer. Im LeCorbusier Museum konnten wir eine 50 minütige Führung genießen, und das Wohnen dort nachvollziehen.
Mit Schülerfotos zum Besprechen und Analysieren im Unterricht, erschlossen wir alle Häuser der Weißenhofsiedlung, die der Bombardierung im 2. Weltkrieg standgehalten hatten. Auf den Flachdächern war damals eine Raketenabwehrstation installiert, was die Bombardierung veranlasst hatte. Die Flachdächer waren von Architektenseite aus Gründen für die Gesundheit (Sonne + frische Luft + Gymnastik + draußen wohnen) gedacht. Unten wohnte man nicht: LeCorbusiers Häuser wurden auf Pilotis gebaut. Ebenerdig waren Hauswirtschaftsräume. Die Pilotis, die von unten bis oben auf die Dachterrasse ragten, ermöglichten freie Grundrissgestaltung und wegen der Fensterbänder zusätzlich freie Fassadengestaltung. Die Dachterrasse ist uneinsehbar, wegen der unbebaubaren Hanglage auch mit toller Weitsicht.
Der Behauptung: „ Das besichtigte 100 jährige Weltkulturerbe, das heute noch moderner wirkt als aktuell gebaute Wohnhäuser, hat noch heute Vorbildfunktion!" wurde nachgegangen: Killesberghöhe + Augustinum 10 -12 Jahre jung.
LeCorbusier bestand auf Fotos seines Wohnhauses in der Rathenaustraße mit modernem Mercedes 1926/7 + Frau in modernem OUTFIT. Dadurch wurde die Wirkung der modernen Architektur extrem verstärkt, es würde heute noch immer genau so wirken.