62. Schülerwettbewerb des Landtags von Baden-Württemberg - komm heraus, mach mit

Komm heraus, mach mit – so lautet das Motto des Schülerwettbewerbs des Landtags von Baden-Württemberg zur Förderung der politischen Bildung. Alljährlich ruft die Landtagspräsidentin damit alle Schülerinnen und Schüler Baden-Württembergs ab 13 Jahren auf, zu brisanten politischen Themen Stellung zu nehmen.

Der Schülerwettbewerb will junge Leute auf Politik neugierig machen und sie zu kritischem und tolerantem Engagement für die Demokratie anspornen.

Lehrerinnen und Lehrer der Fächer Gemeinschaftskunde, Deutsch, Ethik, Religion, Musik und Bildende Kunst sollten ihre Schülerinnen und Schüler auf diesen Wettbewerb aufmerksam machen, denn er bietet eine Vielzahl an aktuellen und offenen Themen und Darstellungsformaten. Von den künstlerischen und literarischen, über die analytischen und demoskopischen bis hin zu medialen und journalistischen Arbeitsformen, alles ist möglich und für jeden etwas dabei. So vielseitig ist kein anderer Schülerwettbewerb!

Quelle: https://www.schuelerwettbewerb-bw.de/wettbewerb/63-schulerwettbewerb.html

 

1. Beiträge im Rahmen des Seminarkurses Quo vadis, Europa? (betreut von Herrn Dr. Wasserbäch und Herrn Heinrich)

Migration und Diskriminierung von Minderheiten
Ich habe mich für ein Gedicht über die Migration entschieden, da ich es für notwendig empfand, das Thema Diskriminierung von Minderheiten aufzugreifen und eine andere Perspektive aufzuzeigen. Nach dem Anschlag in Halle (und einigen anderen Vorfällen) wollte ich zeigen, dass die Gewalt, welche vor allem vom Rechtsextremismus ausgeht, nicht nur viele Leben zerstören kann, sondern auch im Widerspruch zu unseren demokratischen Werten steht. Da der Rechtsruck in Europa immer präsenter wird, erschien es mir wichtig, Leute dazu zu animieren, über die momentane politische Richtung nachzudenken. Die Form des Gedichts habe ich gewählt, da ich persönlich diese Botschaft so am besten überbringen konnte.

Mimi Dao, K1 (2. Platz)

 

Homophobie an Schulen
Wir haben uns damals für unser Thema „Homophobie an Schulen“ entschieden, weil es dauerhaft ein aktuelles Thema ist. Es ist aber auch ein Thema, das viele Probleme mit sich bringt, beispielsweise Mobbing oder im schlimmsten Fall Suizid. Außerdem bewegt es uns, darüber zu erzählen bzw. zu schreiben. Damit wollen wir zeigen, dass jeder so akzeptiert werden soll, wie er ist.

Louis Taglieber, Alina Janka, Leon Hübner, alle K1 (3. Platz)

 

Song zum Klimawandel
In unserem Projekt haben wir uns mit dem Klimawandel beschäftigt, da uns dieses Thema sehr bewegt. Wir sind der Meinung, dass auf dieses Thema aufmerksam gemacht werden sollte, da es sehr relevant für unsere Zukunft ist. Als Darstellungsform haben wir uns für einen Song entschieden, da dadurch unsere Emotionen am besten zum Ausdruck gebracht werden konnten.

Alexa Peiker, Donarta Sejdiu, Jule Kühlinger, alle K1 (3. Platz)

Rassismus
Meine Motivation für den Text war, dass mir Gerechtigkeit schon immer sehr wichtig war und noch immer ist. Ungerechtigkeiten jeglicher Art, vor allem aufgrund von Rassismus, kann ich nicht nachvollziehen und möchte dies nicht akzeptieren. Jedoch kann man dagegen oft nichts unternehmen, vor allem weil die ungerechten Handlungen häufig unterschwellig geschehen. Ich habe mich entschieden die Kurzgeschichte "Das Bewerbungsgespräch" zu schreiben, um am Beispiel von Maria auf dieses Thema aufmerksam zu machen.

Hanna Egetemeyer, K1 (3. Platz)

 

Leihmutterschaft
in unserem Projekt für den Schülerwettbewerb haben Amelie und ich uns mit dem Thema Leihmutterschaft beschäftigt. Wir haben uns zunächst informiert, wie eine Leihmutterschaft funktioniert und uns überlegt, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen kann. Danach haben wir die gesetzliche Lage in Deutschland mit der in verschiedenen europäischen Ländern verglichen und ethische Aspekte erklärt. Zum Schluss haben wir ein Fazit auf die Frage, ob Leihmutterschaft in Deutschland legalisiert werden sollte, formuliert. Unsere Motivation für das Projekt war, dass es viele Paare gibt, die sich Kinder wünschen, aber nicht in der Lage sind, welche auf natürlichem Weg zu bekommen. Diesen Paaren bleibt häufig nur die Möglichkeit, eine Leihmutterschaft im Ausland in Anspruch zu nehmen, wo die Bedingungen häufig schlechter sind, als sie in Deutschland wären, wenn es erlaubt wäre.

Annika Maier, Amelie Zühlsdorf, beide K1 (3. Platz)

 

 

2. Beiträge außerhalb des Seminarkurses (betreut von Herrn Kamin)

Zunehmender Extremismus
Meine Motivation, solch eine Rede zu verfassen, lag darin, auf dieses stärker werdende Problem aufmerksam zu machen. Vor allem durch Social-Media eröffneten sich für Extremisten neue und effektive Möglichkeiten, deren Gedankengut in passenden Formaten zu publizieren und dadurch weitere Anhänger zu "rekrutieren". Ganz entscheidend ist dabei für mich die Frage gewesen, wie sich politischer und religiöser Extremismus im Laufe der Zeit verändert haben. Besonders bewegt hat mich die Frage im Bereich der Folgen und Resultate extremistischer Gewalt und Verbrechen. Bereits extremistische Inhalte, die Personen sowie Personengruppen verletzen oder diskreditieren, sind, meines Erachtens nach, unzulässig und aufs Schärfste zu verurteilen. Wenn sich dies aber nun verschärft in Gewalt- und Todesandrohungen, beziehungsweise sogar in Gewaltexzessen und Tötungen endet, dann ist es von absoluter und unabdingbarer Notwendigkeit, mit allen möglichen Mitteln gegen so etwas vorzugehen! Summa summarum war meine Intention das Phänomen „Extremismus" mit all seinen Formen zu erklären sowie an die Bevölkerung zu appellieren, dass jegliche Form der Menschenverachtung nicht hinnehmbar ist und es viel Zivilcourage bedarf, gegen diesen Extremismus gemeinsam anzukämpfen. Toleranz hört nämlich da auf, wo Menschen und deren Grundrechte angegriffen werden.

Nico Gasch, K1 (3. Platz)

 

D I E   R E P U B L I K   W E I N T
– Phuong Thao Dao

Es waren Wochen auf See, der Weg war noch weit,
Keine Ahnung, wohin und kein Gefühl für Zeit,
Er hatte Hunger und Durst, aber tagelang keinen Proviant,
Könnte seine Familie ihn noch sehen, hätte sie ihn nicht erkannt.
Eine Schweißperle lief über seine Stirn, während er unruhig schlief,
Als seine Schwester in seinen Träumen wiederholt panisch um Hilfe rief.
Erschrocken suchte er nach ihr, doch helfen konnte er nicht mehr.
Seit jenem Tag im Frühling, war es zuhause in seiner Wohnung ziemlich leer.

Es waren Tage danach und immer noch war er benommen,
Denn was passierte, vor diesem Gotteshaus, würde er nicht mehr aus dem Kopf bekommen,
Diesen Terror, diesen Lärm, diesen Mann und diese zwei,
Nicht nur ihr, nicht nur sein, das friedliche Leben vieler war jetzt vorbei.
Eine Träne floss über sein Gesicht auf sein beflecktes weißes Gewand,
Als er sich an den Tag erinnerte, an dem er sonst nur Ruhe und Klarheit empfand.
Die Tropfen Blut auf der Straße, weint er nun an ihrem Grab,
Sie mussten sterben, sie mussten leiden, an seinem heiligen Versöhnungstag.

Es waren acht Jahre seit seiner Geburt, ihre Sorgen ließen nicht nach,
Sowie diese Angst in seinen Augen, immer wenn er auf die Straße trat.
All die Wörter, die ihn verletzten, die er aber eigentlich noch nicht verstand,
Wollten sie ihm nicht erklären, in einem so gerechten Land.
Ein Schauer lief ihnen über den Rücken, wenn sie wieder an ihn dachten,
An den Tag, an dem er weinte, weil ihn die anderen auslachten.
An den Tag, an dem sie merkten, wie sehr er darunter litt,
dass ihn niemand hier akzeptierte, dass er um seine Herkunft mit sich stritt.

Es waren Jahrzehnte vergangen, doch unsere Vergangenheit holte uns ein,
Nach jenen Zeiten wollten wir nur rechtens, sozial, wollten sicher sein,
Wir liefen gerade nach vorn‘, schauten nicht zur Seite, nicht zurück,
Jetzt wankten wir, jeder in eine Richtung, nach links, eher rechts ging unser Blick.
Und wieder rannten ihnen Tränen übers Gesicht, als sie wieder daran dachten,
Wie grausam dieses Land doch war, als sie vor ihren Ängsten die Augen zumachten,
Sie meinten, die da könnten hier nicht bleiben, aber es ergab doch keinen Sinn,
Plötzlich schien Vieles irgendwie vergessen, wo war‘n unsre demokratischen Werte hin?