Grüne liegen bei den Schülern vorn (MARTIN BAUCH, Schwäbische Post 29.05.2019)
Ginge es nach den Schülern am Ostalb-Gymnasium Bopfingen, wären die Grünen ganz deutliche Sieger der Europawahl gewesen. 267 Schülerinnen und Schüler haben bei der Juniorwahl ihr Votum für das Europaparlament abgegeben. Das entsprach einer Wahlbeteiligung von 88,12 Prozent.
Die Grünen lagen mit 38,6 Prozent deutlich vor Parteien wie der CDU oder der SPD. Sie erhielten 11,6 Prozent beziehungsweise 10,9 Prozent der Stimmen. Stärker als CDU und SPD war bei den Gymnasiasten die FDP mit 14,2 Prozent der Stimmen. Die AfD erreicht 5,6 Prozent, Die Partei 5,2 Prozent und die Linken 4,9 Prozent.
Die Juniorwahlen am Ostalb-Gymnasium waren penibel vorbereitet worden. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich über die verschiedenen Wahlprogramme informiert. Anna Hilkert, Manuel Hillenmeyer, Linus Häberle und Lucas Meier, Mitglieder im Organisationsteam, sehen in der Juniorwahl ein ganz klares Statement an die Politik. „Als Jugend haben wir mit dieser Aktion eine Stimme bekommen und die sagt, dass es so in aktuellen Politik nicht weitergehen kann“, sagt Linus Häberle.
Die Wahlen an der Schule liefen vom 22. bis 24. Mai, bekannt gegeben wurde das Ergebnis aber erst nach der richtigen Europa-Wahl. Mit der Juniorwahl hätten die Schülerinnen und Schüler das Bild der politikverdrossenen Jugend klar widerlegt, so Schulleiter Pascal Bizard. Wählen sei ein Bürgerrecht und die Möglichkeit zur politischen Beteiligung und Meinungsäußerung.
Die Juniorwahlen, an denen in diesem Jahr bundesweit über 600 000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben, finden seit 1999 zu jeder Wahl auf Landes-, Bundes- und Europaebene an weiterführenden Schulen in ganz Deutschland statt. Durch die simulierten Wahlen sollen Schüler mit dem Wählen vertraut gemacht werden. So hofft man die Wahlbeteiligung und politische Interesse unter jungen Erwachsenen zu erhöhen. Im Falle des Ostalb-Gymnasiums Bopfingen ist dies schon mal erfreulich gelungen.