BOPFINGEN: WENN MASCHINENBAU AUF MACHINE LEARNING TRIFFT

Die Industrie ist das Rückgrat der baden-Württembergischen Wirtschaft. Doch in der mittlerweile vierten industriellen Revolution genügt es nicht mehr nur Maschinen und Produktionsanlagen zu bauen – sie müssen auch programmiert und vernetzt werden. Wie sich das auf die Berufe in den Betrieben auswirkt und wie Fachkräfte dort an Hightech-Lösungen für die Zukunft mitarbeiten, konnten die Schülerinnen und Schüler des Ostalb-Gymnasiums im Erlebnis-Lern-Truck DISCOVER INDUSTRY erkunden. Bereits zum zweiten Mal machte dieser auf dem Schulhof in Bopfingen Station.

Am Ostalb-Gymnasium (OAG) begleiteten Leichtbauingenieur Sulejman Zahirovic und Biologe Marcel Michel die Schülerinnen und Schüler als Coaches bei ihrem Streifzug durch die Entwicklung der Industrie: Von der Erfindung der Dampfmaschine bis hin zur digitalen und vollständig vernetzten Fabrik, in der die Künstliche Intelligenz Produktionsprozesse mitbestimmt. Für die Teilnehmenden der Klassenstufen 7 bis 10 ging es aber vor allem um die eigene berufliche Zukunft und die Frage, wie es nach dem Schulabschluss für sie weitergehen könnte. Der Ausstellungstruck versteht sich dabei nicht als Werbeveranstaltung der Industrie, sondern soll einen anschaulichen Eindruck davon geben, was die Jugendlichen in technischen Berufen erwartet.

„Uns geht es vor allem darum, Orientierung zu geben und Berufe ins Blickfeld zu rücken, die sonst weniger Beachtung finden“, so Coach Sulejman Zahirovic. Bei den Schülerinnen und Schülern kam das auf jeden Fall gut an. Als fiktive Gründerinnen und Gründer eines Start-Ups sollten sie ein selbst erdachtes Produkt auf den Markt bringen. Ausgerüstet mit Tablets erkundeten sie an fünf interaktiven Stationen die wichtigsten Produktionsschritte: Vom Entwurf eines Prototyps, der an einem 3D-Drucker ausgedruckt werden konnte, über die Prüfung geeigneter Werkstoffe und die Programmierung eines Industrieroboters bis hin zur Steuerung einer smarten Abfüllanlage via Smartphone.

Organisiert wurde die erneute Veranstaltung von Gemeinschaftskundelehrer Peter Heinrich, dem vom letzten Tourstopp des DISCOVER INDUSTRY-Trucks 2021 am OAG vor allem in Erinnerung geblieben war, wie gelungen dieser den aktivierenden Fachunterricht mit der anschaulichen Vorstellung von MINT-Berufen verbindet. Deshalb, so Heinrich, habe man sich direkt um einen neuen Termin bemüht: „Am OAG ist uns die Mitwirkung von qualifizierten außerschulischen Partnern bei der Berufsorientierung sehr wichtig, um den Schülerinnen und Schülern realitätsnahe Einblicke in das Berufsleben zu bieten."

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b begeisterten sich etwa für die technischen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI). In diesem Bereich gaben die Coaches anhand der Ausstellung im Truck einige anschauliche Beispiele, was KI eigentlich in der Praxis leisten kann und wo die Technologie zum Einsatz kommt. Noch mehr Einblicke in Technologie und Forschung boten Workshops im Obergeschoss des Trucks. Mit Materialien wie Kabelbindern, elastischen Schaumstoffrollen und programmierbaren Mikrokontrollern bauten die Jugendlichen einen Roboterarm nach dem Vorbild des Elefantenrüssels, der später sogar mit dem Smartphone gesteuert werden konnte. Auf diese Weise wurde der Frage nachgegangen, wie die Natur dabei helfen kann, innovative Lösungen für technische Problemstellungen zu finden und was diese „Bionik“ genannte Wissenschaft für die Industrie so interessant macht.

© Daniel Wintzheimer, 8.11.23

Projektagentur
FLAD & FLAD Communication GmbH
i.A. der Baden-Württemberg Stiftung GmbH

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