Die Besucher des SWR-Big Band- Konzerts in der ausverkauften Aula des Ostalb-Gymnasiums erlebten eine echte Uraufführung. Bevor am Freitag die neue CD „Big Soul“ auf den Markt kam, stellten bereits am Donnerstagabend die Musiker dem begeisterten Publikum die Titel der CD vor.
Bopfingen. Wie schon der Titel „Big Soul“ aussagt, blieben Swing und Big Band-Tanzmusik an diesem Abend außen vor, was einige wenige Zuschauer etwas enttäuschte. Stattdessen bestimmten Soul und Funk mit deutschen Texten, hervorragend gesungen von Rolf Stahlhofen, Dirk Zöllner und Regy Clasen, das von der großen Mehrheit umjubelte Konzert.
Doch bevor die Profis der in diesem Jahr erneut für den Grammy als „Best Large Jazz Ensemble“ nominierten SWR-Big Band ihre grandiose Musikalität unter Beweis stellten, hatte der Musikernachwuchs der OAG-Big Band, unter Leitung von Gerhard Ott, seinen großen Auftritt. Hoch motiviert zeigten die Jugendlichen, warum ihre Big Band als eine von nur drei Schulbands für ein Kooperationsprogramm mit der SWR-BigBand ausgesucht worden war und wie viel sie in den Workshops mit den Profimusikern dazugelernt hatten.
Schulleiter Dieter Kiem, der zu diesem Konzert in der Reihe Rieser Kulturtage begrüßt hatte, konnte zurecht stolz sein auf seine Schüler. Dies bestätigte auch der Manager der SWR-Profis, Hans-Peter Zachary, der die Bedeutung der Nachwuchsarbeit betonte. „Wir ziehen den Hut vor dieser, außergewöhnlich guten Schüler-Big Band“, sagte er.
Schwungvoll starteten die viel Gelobten mit dem Titel „Good times“ in ihr anspruchsvolles Programm. Präzise und ausdrucksstark meisterten sie Swingtitel und südamerikanische Tanzmusik. Dabei glänzten zahlreiche junge Talente als Solisten. Höhepunkte für Akteure und Publikum gleichermaßen waren die gemeinsamen Stücke mit den Workshopreferenten. So setzte der Trompeter Felice Civitareale in „Night train“ ein erstes grandioses, musikalisches Ausrufezeichen. Pianist Klaus Wagenleiter übernahm sehr feinfühlig in der Ballade „I love you, Porgy“ die musikalische Führung. Und was mit einem Saxophon alles möglich ist, bewies eindrucksvoll Klaus Graf beim letzten Titel der OAG-Big Band „Chameleon“. Große Bewunderung und einen Riesenapplaus ernteten die Jugendlichen für diesen überzeugenden Beweis ihrer musikalischen Weiterentwicklung und spielten als Zugabe mit viel Drive „Wade in the water“ nach einem Arrangement von Peter Herbolzheimer.
Nach der Pause gab’s richtig was auf die Ohren. Wie ein Orkan fegte der funkige Sound der SWR-Big Band durch die Aula. Die musikalische Leitung lag bei Drummer Guido Jöris, der, im Zentrum dieses musikalischen Wirbelsturms, schier unsichtbar das hervorragende Zusammenspiel der grandiosen Musiker kontrollierte. Spitzenklasse waren auch die drei Sänger – Ralf Stahlhofen (Ex „Söhne Mannheims“), Dirk Zöllner aus Berlin und die zierliche Hamburgerin Regy Clasen mit ihrer Riesenstimme. „Gib mir Musik“ hieß der erste Titel, bei dem das Bopfinger Publikum nach den ersten Takten bereits begeistert mitging. Knisternde Erotik verbreiteten Regy Clasen und Dirk Zöllner beim Duett „Mit Dir“.
Neben Welthits mit neuen deutschen Texten interpretierte die Band aktuelle Pop-Balladen und ließ bei schnellen Titeln wie „Heute bist du dran“ und „Es wird besser“ ihrer Spielfreude freien Lauf.
Sehr zur Freude der Jazzfans im Publikum blieb auch bei dieser „modernen Interpretation“ des Big Band-Sounds bei allen Liedern genug Raum für die virtuosen Musiker und ihre schier unglaublichen Soli. Der mitreißende Auftritt der SWR-Big Band mündete schließlich in eine große „Houseparty“. Da hielt es niemand mehr auf den Stühlen und Bänken, die ganze Aula feierte und tanzte mit und dankte der Band mit frenetischem Beifall.
Sehr zur Freude der Jazzfans im Publikum blieb auch bei dieser „modernen Interpretation“ des Big Band-Sounds bei allen Liedern genug Raum für die virtuosen Musiker und ihre schier unglaublichen Soli. Der mitreißende Auftritt der SWR-Big Band mündete schließlich in eine große „Houseparty“. Da hielt es niemand mehr auf den Stühlen und Bänken, die ganze Aula feierte und tanzte mit und dankte der Band mit frenetischem Beifall.
(Bilder: L. Aich)