GABI NEUMEYER
Jugend debattiert im Regionalverbund „Ostwürttemberg“ am Ostalb-Gymnasium in Bopfingen (zur Diashow durch Klicken auf das Bild)
„Soll im Sportunterricht auf Notengebung verzichtet werden?“ und „Soll das Radfahren auf Gehwegen bis zum vollendeten 14. Lebensjahr erlaubt werden?“ Über diese Themen debattierten am Ostalbgymnasium in Bopfingen 16 Schülerinnen und Schüler aus fünf Schulen. In zwei Altersgruppen, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II, lieferten sich die Jugendlichen spannende Rededuelle.
Bopfingen. Nach zwei Qualifikationsrunden stand bei den Oberstufenschülern Corinna Engelhardt vom Ostalbgymnasium als Siegerin fest. Den zweiten Platz belegte Jonas Alt vom Buigengymnasium in Herbrechtingen. Beide kommen eine Runde weiter. Die vier besten Debattanten der Sekundarstufe II mussten am Ende eines langen Nachmittags noch einmal ran. Vor Publikum, bei der Finalrunde in der Aula. „Die Finalisten sind Johannes Jakob von der Eugen-Bolz Realschule, Claudia Surma und Baskal Batuhan von der Karl-Kessler Realschule und Marie-Luise Funk vom Buigengymnasium“, verkündete Robert Loschinger, Deutschlehrer am OAG und Organisator des Debattierwettbewerbs in Bopfingen. Ihr Thema: „Sollen behinderte und nicht behinderte Schüler gemeinsam unterrichtet werden?“
Dazu bildeten die vier zwei Paare, was auf einen Geschlechterkampf Mädchen gegen Jungen hinauslief. Dann hatten die Finalteilnehmer zehn Minuten Zeit sich vorzubereiten und Argumente zu sammeln, die Jungen für einen gemeinsamen Unterricht, die Mädchen dagegen.
„Gemeinsames Lernen ist Ansporn für beide“, begann Baskal und legte nach, dass Deutschland im Vergleich mit anderen EU-Staaten dabei weit zurückliege. Claudia hingegen sah im gemeinsamen Schulbesuch die Gefahr des Mobbings der Behinderten, außerdem verursache der entsprechende Umbau der Schulen immense Kosten. Johannes warf eine Steigerung der Sozialkompetenz durch den Umgang mit Behinderten in die Waagschale, Marie-Luise konterte, beim gemeinsamen Unterricht bliebe die individuelle Förderung der Behinderten auf der Strecke.

Selbstbewusst und redegewandt
20 Minuten lang tauschten die Vier Argumente aus, gaben Beispiele aus ihrem Alltag, schweiften aber auch etwas vom Thema ab als es um die berufliche Zukunft von Behinderten ging. Und während die beiden Jungs schon zu Beginn klar stellten, dass es ihnen um den gemeinsamen Unterricht mit Körperbehinderten gehe, ließen die Mädchen bei ihrer Argumentation eine klare Trennung zwischen körperlich und geistig Behinderten vermissen.
Doch insgesamt debattierten alle sehr klar im Ausdruck, sprachlich gewandt und selbstbewusst. Nach 20 Minuten endete die Debatte und die dreiköpfige Jury zog sich ein letztes Mal zur Auswertung zurück. Dann standen auch in der Sekundarstufe II die Sieger fest. Den ersten Platz belegte Marie-Luise Funk, die vor allem durch den strukturierten Aufbau ihrer sehr themenbezogenen Beiträge punktete, vor Baskal Batuhan, dessen rhetorische Fähigkeiten die Jury besonders würdigte. Dritter wurde Johannes Jakob, gefolgt von Claudia Surma.
Marie-Luise Funk und Baskal Batuhan schafften es damit in die nächste Runde. Wie auch die beiden Sieger der Sekundarstufe I erhalten sie eine Einladung zu einem dreitägigen Seminar. Alle anderen Debattanten konnten sich über Buchgutscheine freuen.

Am Debattierwettbewerb nahmen Schülerinnen und Schüler dieser Schulen teil: Ostalbgymasium, Buigengymnasium Herbrechtingen, Realschule Bopfingen, Karl-Kessler Realschule Wasseralfingen und Eugen-Bolz Realschule Ellwangen.
© Schwäbische Post 09.02.2010)
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