GÜNTER OTT

„Wir machen traditionell am Donnerstagabend den Auftakt zu den Heimattagen mit seinem besonderen Flair“, begrüßte Rektor Dieter Kiem die Besucher in der ausverkauften Aula des Ostalb-Gymnasiums. Er dankte den Sponsoren, den Schülern in der Technik AG, der Catering AG und der Kunst AG. „Lassen sie sich nun von den Tricks unseres Gastes verzaubern“, begrüßte er dann Nicolai Friedrich.

Der Magier präsentierte zur Einstimmung einen Seiltrick. Mal hatte der Strick vier, mal zwei Enden, mal auch gar keines. „Ich will mal was Sinnvolles zaubern“, bat er um einen Zehn-Euro- Schein. Die Geldnote wurde markiert und dem Künstler überreicht. Unter Friedrichs Fingern wurde aus dem Zehner ein Hunderter. Den behielt er selbst. Der markierte Zehner tauchte dagegen in einer Zigarette einer Besucherin auf.


„Wie macht er das bloß?“, fragten sich die Besucher nicht nur bei diesem Trick. In rasantem Tempo, gepaart mit Lust, Freude und Humor, spulte der sympathische Künstler sein Programm herunter. „Jetzt ist Schluss mit lustig, jetzt wird’s mental“ forderte er Rolf, Uschi und Manfred auf die Bühne. Wie er die Gedanken der drei lesen und erforschen konnte, war phänomenal und etwas unheimlich. Auch eine Seite die Uschi zuvor noch im Buch bestimmte, fand sich plötzlich in einem verschlossenen Umschlag. Die Seite fehlte dagegen im Buch.


Während Uschi auf der Bühne saß, hatte sie das Buch fest in den Händen gehalten. „Das wird mich noch die ganze Nacht beschäftigen“, sagte Uschi Stark. Doch auch sie wird nicht hinter die ausgefeilten Tricks des Künstlers kommen, denn einige seiner Kunststücke bleiben auch für Fachleute ein ungelöstes Rätsel.


Einer Kandidatin las er einen Grönemeyer-Song aus den Gedanken, einer anderen verblüfften Zuschauerin nannte er ihr Sternzeichen und Geburtsdatum. „Um welche Uhrzeit wurden sie denn geboren“ , wollte er wissen. „19 Uhr“, kam die Antwort auf die der Magier eine große Uhr hervorholte, auf der die Zeiger bereits auf 19 Uhr standen.
„Mit dem folgenden Trick hab ich meine Zauberprüfung abgelegt“ lächelte er, bevor er mit dem jungen Dillon aus dem Publikum mühelos einen Tisch zu Schweben brachte. Gehalten wurde nur die Tischdecke.


Trick nach Trick und zum Abschluss schließlich findet Nicolai Friedrich mit Hilfe weiterer Besucher mühelos das fehlende Puzzleteil der lächelnden Mona Lisa aus 1500 Teilen heraus.


Sein begeistertes Publikum belohnte er mit zwei Zugaben. Wie durch Geisterhand verbindet er drei Ringe miteinander – scheinbar unzertrennbar. Am Ende können die Eigentümer aus dem Publikum ihren Schmuck aber wieder an die Finger stecken.


Frenetischer Applaus war der Lohn für eine tolle Zaubershow, die man so in Bopfingen sicher noch nicht sah.

 

© Schwäbische Post 08.10.2010

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(Bilder: L. Aich)