Die erste Theaterfahrt in diesem Schuljahr führte unseren Wahlkurs „Literatur und Theater“ (K2) ein weiteres Mal nach Ulm. Dort steht in dieser Spielzeit das Stück „Antigone“ auf dem Spielplan, und zwar in einer Fassung, die der Autor John von Düffel im Auftrag des Ulmer Theaters geschrieben hat.
Diese Inszenierung war für uns aus zweierlei Gründen interessant. Erstens hatten wir uns im vergangenen Schuljahr im Unterricht praktisch mit der Antigone-Tragödie des Sophokles auseinandergesetzt und waren deshalb gespannt darauf, wie dieser Stoff in Ulm auf die Bühne gebracht wird. Und zweitens hatte es für uns einen besonderen Reiz, dass in dieser Fassung alle Rollen von Frauen gespielt werden. Unser Kurs besteht nämlich nur aus Schülerinnen und die Situation, männliche Charaktere mit Frauen zu besetzen, ist uns vertraut.
Wir besuchten die Vorstellung am Sonntag, dem 17. Oktober, und fanden die Inszenierung insgesamt sehr gelungen.
Isabell: „Das Theaterstück Antigone erregt die Aufmerksamkeit der Zuschauer von der ersten Sekunde an und schafft es, diese ganze zwei Stunden aufrecht zu erhalten. Es ist schließlich keine Selbstverständlichkeit mit musikalischen, sprachlichen oder bühnenbildlichen Kontrasten zu arbeiten. Trotzdem, oder gerade deswegen, bleibt das Stück positiv in Erinnerung.“
Melanie: „Selbst die kleinste Rolle im Stück konnte überraschen und begeistern. Der Bote beispielsweise sorgte für Humor und einige Lacher, die durch seine respektlose und selbstironische Art erzeugt wurden. In Gänze durchdacht und gewollt gespielt hatte die Umsetzung von "Antigone" eine beeindruckende Wirkung“
Melissa: „Eindrucksvoll an der Inszenierung war die klare Spielweise der einzelnen Schauspielerinnen bzw. die Umsetzung ihrer Rollen. Jeder Charakter besaß eine eigene Sprechweise, einen besonderen Gang und seine persönlichen Eigenschaften, wie Tollpatschigkeit oder Naivität.“
Karina: „Die minimalistische Umsetzung des Stücks verhinderte nicht, dass man als Zuschauer das Bühnengeschehen als wahrhaftig wahrnahm. Obwohl man vereinzelte Stilbrüche erkennen konnte, brachten diese einen nicht aus dem Konzept, da sie erfolgreich von der Schauspielkunst der Darstellerinnen kaschiert worden sind.“
Lea: „Trotz wenigen Requisiten wurde eine harmonische Stimmung unter den Schauspielern erzeugt. Besonders beeindruckend waren die Doppelbesetzungen unter den Rollen. Insgesamt eine gute, moderne und humorvolle Inszenierung.“
© für die ersten drei Bilder: Theater Ulm/Kerstin Schomburg